Mittwoch, 13. April 2016

Bagage treibt doppeltes Spiel

Unterhaltung: Pfälzer Tourneetheater inszeniert Schwank
„Drunner un Driwwer“ / Vorlage in Mundart umgeschrieben

Von unserer Mitarbeiterin Christina Jost-Mallrich

Mit lang anhaltendem Applaus und Blumen feierte das Theater Bagage im ausverkauften Carl-Bosch-Haus in Maxdorf die gelungene Premiere des Schwanks „Drunner un Driwwer“. Regisseur Uwe Hörner hatte die Komödienfarce „Nichts als Kuddelmuddel“ von Jürgen Hörner für das Tourneetheater in Pfälzer Mundart umgeschrieben. „Mir hat es sehr gut gefallen. Es war Pfälzisch und kurzweilig“, resümierte Georg Kiefer. Der erste Beigeordnete der Gemeinde Maxdorf überreichte dem Ensemble Süßigkeiten als Dank für die erfolgreiche Premiere.

„Drunner un Driwwer“ist Theater im Theater und funktioniert als doppeltes Spiel auf zwei Ebenen. Die Premierenbesucher genossen das aberwitzige Spiel rund um die Generalprobe des Theaters der „Kleinen Bühne Quetschebach“, bei der vieles nicht so glatt läuft - also „drunner un driwwer geht“. Das spielfreudige Ensemble sorgte bei den Premierengästen für Lachtränen. Für den Witz und die Ausgestaltung der Charaktere gab's lautstarken Applaus.

Zickenkrieg und Eifersucht

Alles dreht sich um die Wahrsagerin Madame Kassandra. Reni Rohe-Haberfellner schlüpft gekonnt in die Rolle der Wahrsagerin und Hauptfigur dieser urkomischen Geschichte. Kassandra hat Probleme mit ihrer Putzfrau Gitti (Christine Wiebauer), deren Freundin Tilda (Martina Milnazik), dem Fensterputzer (Siegfried Kralik) und dem textunsicheren Schluckspecht Herrn Buchfink (Joachim Kotter). Die Aufregung der Schauspieler ist groß, Neid und Eifersucht stehen den Protagonisten im Weg. Zwischen den Darstellerinnen tobt ein Zickenkrieg, und Bühnentechniker Erich (Michael Swietlicki) sorgt für besondere Effekte. Die Probe muss ständig unterbrochen werden, weil Requisiten fehlen. Souffleuse Lilli (Astrid Sturm) muss auch noch helfen. Die Generalprobe geht natürlich gründlich in die Hose.

Nach der Pause geht es richtig zur Sache: Im zweiten Akt steht die Premiere des Spiels im Spiel an. Nebenbei wird noch manches im Liebesleben der Protagonisten aufgedeckt.

Regisseur Uwe Hörner ist es wieder gelungen, die Charaktere typgerecht zu besetzen. „Es ist ein Schauspieler-freundliches Stück, bei dem sie sich ausprobieren können. Aber was so leicht erscheint, ist schwierig zu proben. Dann müssen die Protagonisten mehrfach in das reale Liebesleben und wieder in die Schauspielerrolle schlüpfen“, erklärte Uwe Hörner unserer Zeitung.

Zuletzt täglich geprobt

„Wir haben im Dezember vergangenen Jahres mit den Proben begonnen. Die heiße Phase war im März. Besonders schön ist, dass wir hier in Maxdorf seit einer Woche jeden Tag im Bühnenbild proben konnten. Wir sind ein Zusammenschluss von rund 50 Theaterbegeisterten und -erfahrenen aus der Vorder- und Kurpfalz mit bis zu 15 aktiven Schauspielern“, erzählte Sabine Asal-Frey, Vorsitzende des Theatervereins.